Moderne Diagnostik der Schilddrüse - Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen

Moderne Diagnostik der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine hormonbildende Drüse, die im Hals unterhalb des Kehlkopfs liegt. Für ihre Hormonproduktion braucht sie das Spurenelement Jod. Die von ihr produzierten Hormone steuern wesentliche Körperfunktionen, zum Beispiel den Energiestoffwechsel des Körpers, sie beeinflussen die Leistungsfähigkeit, die Temperaturregelung, die psychische und die geistige Leistungsfähigkeit. Störungen im Hormonhaushalt der Schilddrüse können deshalb unter Umständen sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Dies kann von Müdigkeit, allgemeiner Schwäche, Gewichtszunahme und Depressionen (bei Schilddrüsenunterfunktion/ Hypothyreose) bis hin zu Nervosität, Herzrasen, Schlafstörungen und Haarausfall (bei Schilddrüsenüberfunktion/Hyperthyreose) führen.

Schilddrüsenerkrankungen

 

Die Schilddrüse ist eine hormonbildende Drüse, die im Hals unterhalb des Kehlkopfs liegt. Für ihre Hormonproduktion braucht sie das Spurenelement Jod. Die von ihr produzierten Hormone steuern wesentliche Körperfunktionen, zum Beispiel den Energiestoffwechsel des Körpers, sie beeinflussen die Leistungsfähigkeit, die Temperaturregelung, die psychische und die geistige Leistungsfähigkeit. Störungen im Hormonhaushalt der Schilddrüse können deshalb unter Umständen sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Dies kann von Müdigkeit, allgemeiner Schwäche, Gewichtszunahme und Depressionen (bei Schilddrüsenunterfunktion/ Hypothyreose) bis hin zu Nervosität, Herzrasen, Schlafstörungen und Haarausfall (bei Schilddrüsenüberfunktion/Hyperthyreose) führen. Schilddrüsenerkrankungen entwickeln sich meistens schleichend und werden dadurch oftmals nur durch Zufall erkannt. Die Inzidenz von Schilddrüsenknoten steigt kontinuierlich mit dem Alter an, ab dem 60. Lebensjahr hat geschätzt jeder zweite Deutsche einen Knoten in der Schilddrüse. Neben der reinen Schilddrüsenvergrößerung (Struma) und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (zum Beispiel Hashimoto-Thyreoiditis) finden sich bei vielen Menschen Knoten in der Schilddrüse. Gegenwärtig haben geschätzt etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Erkrankungen der Schilddrüse sind somit die häufigste endokrine Erkrankung in Deutschland. 

 

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Die genaue Ursache für die Entstehung von Schilddrüsenknoten ist außerordentlich komplex und noch nicht vollständig geklärt, eine genetische Veranlagung bei gleichzeitigem Jodmangel scheint jedoch eine entscheidende Rolle zu spielen. Die überwiegende Zahl von Knoten in der Schilddrüse wird als Zufallsbefund, zum Beispiel im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse beim Hausarzt entdeckt. Sonografisch können bei modernen Ultraschallgeräten schon Knoten ab zwei bis drei Millimetern Durchmesser festgestellt werden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um harmlose, knotige Veränderungen, die zwar in Abständen mit Ultraschall überprüft werden sollten, jedoch keine spezifische Therapie benötigen. Nicht jeder Schilddrüsenknoten muss deshalb von vornherein ausführlich abgeklärt werden.

Eine weitergehende Abklärung der manchmal auch zystischen Knoten ist in der Regel erst sinnvoll, wenn der Knoten eine Größe von circa einem Zentimeter Durchmesser erreicht hat. Unter Berücksichtigung der Häufigkeit von Schilddrüsenknoten ist danach eine risikoadaptierte, rationale Diagnostik und Therapie erforderlich. Wichtig ist, wenn erst einmal ein größerer Schilddrüsenknoten festgestellt worden ist, folgende Fragen zu klären:

1. Beeinflusst der Knoten die Hormonproduktion der Schilddrüse, besteht somit eine Überproduktion/ fokale Schilddrüsenautonomie.

2. Könnte es sich bei dem Knoten eventuell doch um einen Tumor handeln.

3. Hat der Knoten mittlerweile eine Größe erreicht, die zu mechanischen Komplikationen führen könnte: zum Beispiel Druck auf die der Luftröhre mit Atemnot, Druck auf die Speiseröhre mit Schluckbeschwerden/Räusperzwang oder Druck auf die Gefäße.

Mittels einer Schilddrüsenszintigrafie wird mit einer leicht radioaktiven Substanz die Funktion des Schilddrüsengewebes/des Knotens sichtbar gemacht. Die Strahlenbelastung ist bei dieser Untersuchung sehr gering, sie liegt in der Größenordnung einer einfachen Röntgenuntersuchung. Anhand der Szintigrafie lässt sich unterscheiden, ob ein sogenannter „heißer Knoten“ (umgangssprachliche Bezeichnung für eine fokale Autonomie) vorliegt, der zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen kann oder ein sogenannter „kalter Knoten“ (hypofunktioneller Knoten), bei dem ein Malignitätsrisiko bestehen kann.

Neuere Ultraschalltechniken (zum Beispiel Doppler-Sonograpfie und Elastografie) können ergänzend zur Szintigrafie in manchen Fällen wichtige Zusatzinformationen liefern. Abhängig vom Hormonstatus im Blut kann bei einem heißen Knoten dann entweder eine medikamentöse Therapie oder eine Operation oder eine Radiojodtherapie in die Wege leiten.

Bei einem kalten Knoten sollte neben einer szintigrafischen Abklärung eine ultraschallgestützte Feinnadelpunktion des Knotens zum Ausschluss eines Tumors durchgeführt werden. Abhängig von dem Ergebnis der zytologischen Untersuchung beim Pathologen kann dann der Schilddrüsenspezialist dem Patienten eine Entwarnung geben, eine medikamentöse Therapie, eine Operation oder eine Thermoablation als Therapie vorschlagen.

Auch in den Fällen, in denen bei größeren Knoten zunächst eine schilddrüsenspezifische Therapie nicht erforderlich ist, sollte zumindest in regelmäßigen Abständen eine sonografische Kontrolle der Knoten erfolgen (zum Beispiel einmal pro Jahr beim Hausarzt beziehungsweise in unserer Praxis).

Zusätzlich ist gerade bei eher harmlos einzustufenden Schilddrüsenknoten auch eine verbesserte alimentäre Jodversorgung sinnvoll. Hierzu kann in manchen Fällen auch die Einnahme von Jodtabletten hilfreich sein.


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